Stiftung Atemweg fördert vielversprechende Studie zur Asthmabehandlung
Wie Biomarker helfen können, die Therapieansprache bei schwerem Asthma vorauszusagen
Für Patienten mit schwerem Typ-2 Asthma bronchiale, die trotz einer maximalen inhalativen Therapie unkontrolliert bleiben, stehen heute verschiedene Biologika-Therapien, sprich Antikörper-Therapien zur Verfügung, die sich gegen spezifische Komponenten der Asthma-Entzündung richten. Durch Hinzunahme dieser Medikamente kann bei vielen Patienten eine Verbesserung der Asthmakontrolle erreicht werden.
Allerdings gibt es auch Patienten, die nicht auf die Therapie ansprechen. Eine Vorhersage der Therapieansprache anhand von Biomarkern ist jedoch bislang nicht ausreichend möglich, sodass zum Teil sehr zeit- und kostenintensive Therapieversuche notwendig sind. Neue Biomarker, die die Therapieansprache besser oder früher vorhersagen, wären daher klinisch nützlich.
Der immunzelleigene Proteinkomplex Proteasom spielt eine essenzielle Rolle bei der gezielten Zerstörung normaler und beschädigter Proteine und ist für viele wichtige Zellfunktionen wie die Proteinqualitätskontrolle, Transkription, Immunantworten, Signaltransduktion sowie Apoptose mitverantwortlich. Es handelt sich um einen multikatalytischen Proteasekomplex, welcher das wichtigste Proteindegradationssystem der Zelle ist. In früheren Pubilkationen deutet sich ein Rolle des Immunoproteasoms im Typ-2 Inflammationsprozess an. Aktuelle Vorarbeiten zeigen eine deutlich gesteigerte Expression und Aktivität des Immunoproteasoms in peripheren monozytären Zellen des Blutes bei Patienten mit schwerem Asthma.
In der von der Stiftung Atemweg mitfinanzierten Studie will das Team um Dr. Katrin Milger-Kneidinger (Oberärztin am Klinikum der Universität München, Medizinische Klinik V) und Prof. Silke Meiners (Helmholtz Zentrum München, Institut für Lungenbiologie) nun herausfinden, inwiefern sich die Proteasomfunktion als Biomarker eignet, um die Therapienasprache bei Asthma besser vorherszusagen und damit die Therapieauswahl zu optimieren. So könnte man den Patienten unter Umständen qualvolle Therapieversuche ersparen.