COPD

COPD (chronic obstructive pulmonary disease) ist eine der häufigsten Erkrankungen der Atenwege. Ausgangspunkt einer COPD ist meist mit eine chronische Bronchitis - die Bronchien sind dauerhaft entzündet, was zur Anschwellung der Schleimhäute sowie zu einer Überproduktion von Schleim in den Bronchien führt. Darüber hinaus werden durch die dauerhaften Entzündungsaktivitäten die physiologischen Abwehr- und Reparaturmechanismen in der Lunge gestört. Die Folge von vermehrten Schädigungen und Reparturvorgängen nach jeder Entzündung wir vermehr Kollagen in die Bronchialwand eingelagert. So bildet sich Narbengewebe, das, zusammen mit angeschwollenen Schleimhäuten, zusätzlich die Atemwege verengt. Deshalb vermindert sich der Atemluftstrom, was die für eine COPD typische Atemnot verursacht.

Symptome

Klassische Symptome sind neben der Atemnot auch Husten und Auswurf. Der Verlauf einer COPD beginnt schleichend: Anfangs macht sich lediglich ein täglicher Husten bemerkbar, meist mit Auswurf. Atemnot zeigt sich zunächst nur bei körperlicher Belastung, im fortgschrittenem Stadium sind Betroffene bereits in Ruhe kurzatmig und haben das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen. Weitere Symptome können Geräusche beim Ausatmen oder ein Engegefühl in der Brust sein. In einigen Fällen sind zusätzlich zu den Bronchien die Lungenbläschen beteilgt, es entsteht ein Lungenemphysem. 

Risikofaktoren

Hauptrisikofaktor für die Entstehung einer COPD ist das Rauchen, auch Schadstoffe aus der Umwelt spielen eine Rolle. Diese Schadstoffe schädigen die Selbstreinigungsprozesse der Lungen und fördern so die chronische Entzündung. Bei COPD-Patienten ist der Entzündungsmechanismus verstärkt und geht mit einem krankheitstypischen Muster an beteiligten Entzündungszellen und -mediatoren einher. In der Wissenschaft werden in Bezug auf die zugrundeliegenden Mechanismen verschiedenste Thesen diskutiert, unter anderem eine Fehlregulation des programmierten Zelltods oder oxidativer Stress. Ausführliche Informationen dazu finden Sie unter www.lungeninformationsdienst.de

Häufigkeit und Formen

COPD gehört zu den weltweit häufigsten Todesursachen, neben Herzinfarkt und Schlaganfall. Rund 15 Prozent der Europäer über 40 leiden Studien zufolge an der Lungenkrankheit. Unbehandelt schreitet sie schnell fort, bereits erworbene Lungenschäden sind nicht reversibel.

Mediziner teilen die COPD in vier Formen ein, abhängig vom so genannten Sekundenwert (FEV 1) aus der Lungenfunktionsprüfung. Um diesen Wert zu bestimmen, muss der Patient mit maximaler Kraft in ein Messgerät pusten, nachdem er tief eingeatmet hat. Das Luftvolumen, dass er in der ersten Sekunde ausatmen kann, entspricht dem FEV 1. Zeigt das Messgerät eine Bronchialverengung an, bestimmt der Arzt den Schweregrad, der davon abhängt, wie stark der Wert des Patienten mit dem individuellen Sollwert  abweicht. Der Sollwert richtet sich nach Alter, Geschlecht und Größe. 

  • Stadium 1 (leicht): FEV1-Wert > 80 % des Sollwertes
  • Stadium 2 (mittel): FEV1-Wert 50 – 80 % des Sollwertes
  • Stadium 3 (schwer): FEV1-Wert 30 - 50 % des Sollwertes; hier beginnen Beschwerden bei alltäglichen Verrichtungen
  • Stadium 4 (sehr schwer): FEV1-Wert < 30 % des Sollwertes; hier kommt es bei leichter Belastung zu Beschwerden

Behandlung

Die Behandlung wird an das individuelle Krankheitsstadium angepasst - sie sollte möglichst gut auf den Patienten, seinen Gesundheitszustand und seinen Bedürfnissen zugeschnitten sein. Pronzipiell kommen folgende Medikamente bei einer COPD zum Einsatz:

  • Bronchodilatoren
    Funktion: Weitung der Bronchien
    Darreichungsform: Tabletten, Pulver, Inhalat
  • Glukokortodoide
    Funktion: Entzündungshemmung
    Darreichungsform: Inhalat
  • PDE-4-Hemmer
    Funktion: Entzündungshemmer, wirkt aktuten Verschlechterungen entgegen
  • Mukopharmaka
    Funktion: Schleimlösung

Neben den medikamentösen Maßnahmen ist es entscheidend, dass der Patient alles unterlässt, was seine Lunge weiter schädigt. Konkret bedeutet das: mit dem Rauchen aufhören. Denn ein Rauchstop, egal zu welchem Zeitpunkt, verhindert das schnelle Fortschreiten der Erkrankung und verhindert Exazerbationen, also akute Verschlimmerungen. 
Als Patient kann man selbst auch etwas tun, um die noch bestehende Lungenfunktion ao lange wie möglich zu erhalten: das Erlernen von Atemtechniken, spezielle Physiotherapie und angepasstes Training sowie eine Ernährungsumstellung wirken sich positiv auf die körperliche Belastbarkeit aus. 

Verschlechtert sich der Zustand des Patienten trotz Medikamentengabe, muss eine Langzeit-Sauerstofftherapie in Erwägung gezogen werden. Unter einer Langzeit-Sauerstofftherapie versteht man die Gabe von Sauerstoff über mindestens 16 Stunden täglich. Sie kommt bei Patienten zum Einsatz, die an einem chronischen Sauerstoffmangel leiden, das heißt, im Blut befindet sich zu wenig Sauerstoff, um die Organe und Zellen ausreichend damit zu versorgen. Chronische Hypoäxmie mündet im Körper in Mechanismen, die den Sauerstoffmangel noch weiter verschärfen und schwerwiegende Folgeerscheinungen an den anderen Organen nach sich ziehen.

Durch die Gabe von zusätzlichem Sauerstoff wird das Sauerstoffangebot im Körper erhöht, was zu einer signifikanten Erhöhung der Lebenserwartung führt, die auf eine Senkung des folgenschweren Hochdrucks in den Lungenarterien zurückzuführen ist. Für den Patienten ist schon nach kurzer Zeit ein positiver Effekt im Hinblick auf Leistungsfähigkeit und Lebensqualität spürbar.