COPD-Patienten erhalten oftmals im fortgeschrittenen Stadium eine Sauerstofftherapie, um den Sauerstoffmangel im Blut auszugleichen. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit einer häuslich durchgeführten, nicht-invasiven Beatmungstherapie, von der Patienten profitieren. Dazu hat die Europäische Atemwegsgesellschaft (European Respiratory Society, ERS) eine aktualisierte Leitlinie in der Zeitschrift "European Respiratory Journal" veröffentlicht.
Dass eine nicht-invasiven Beatmung für die akute Behandlung von Patienten mit schwerer COPD wirksam ist, wurde in den letzten Jahren mit zunehmender Sicherheit belegt. Für einen langfristigen Einsatz im häuslichen Umfeld allerdings konnte diese Wirksamkeit bisher noch nicht eindeutig belegt werden. Die Europäische Atemwegsgesellschaft ERS hat nun eine aktualisierte evidenzbasierte Leitlinie für die langfristige Heim-NIV herausgegeben. Die Leitlinie betrifft insbesondere Patienten mit einer so genannten hyperknapischen COPD, das sind Patietnen mit einem erhöhten Kohlendioxid-Gehalt im Blut. wurde in der Fachzeitschrift `European Respiratory Journal` veröffentlicht.
Die Autoren sprechen eine eindeutige Empfehlung für die häusliche NIV aus, die einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Gesundheitszustandes des Patieten leistet. Weitere Informationen finden Sie unter: www.ersjournals.com
COPD (chronic obstructive pulmonary disease) ist eine der häufigsten Erkrankungen der Atenwege. Ausgangspunkt einer COPD ist meist mit eine chronische Bronchitis - die Bronchien sind dauerhaft entzündet, was zur Anschwellung der Schleimhäute sowie zu einer Überproduktion von Schleim in den Bronchien führt. Darüber hinaus werden durch die dauerhaften Entzündungsaktivitäten die physiologischen Abwehr- und Reparaturmechanismen in der Lunge gestört. Die Folge von vermehrten Schädigungen und Reparturvorgängen nach jeder Entzündung wir vermehr Kollagen in die Bronchialwand eingelagert. So bildet sich Narbengewebe, das, zusammen mit angeschwollenen Schleimhäuten, zusätzlich die Atemwege verengt. Deshalb vermindert sich der Atemluftstrom, was die für eine COPD typische Atemnot verursacht.
Gerade Menschen mit Atemwegserkrankungen neigen dazu, aufgrund der quälenden Atemnot, körperliche Belastungen zu vermeiden. Die Angst vor Atemnot und das daraus resultierende Vermeidungs-verhalten löst eine Abwärtsspirale mit zunehmender Untrainiertheit und vermehrter Atemnot aus. Jedoch kann an die Atmung angepasste tägliche Bewegung die ärztliche Therapie unterstützen und die Belastungs-Atemnot spürbar mindern.
Auch die Gabe von zusätzlichem Sauerstoff im fortgeschrittenen Krankheitsstadiumist eine Möglichkeit zur Verbesserung der Lebensqualität: Das Sauerstoffangebot im Körper wird erhöht, was zu einer signifikanten Erhöhung der Lebenserwartung führt, die auf eine Senkung des folgenschweren Hochdrucks in den Lungenarterien zurückzuführen ist. Für den Patienten ist schon nach kurzer Zeit ein positiver Effekt im Hinblick auf Leistungsfähigkeit und Lebensqualität spürbar.