Bei der Diagnose schwerwiegender Lungenerkrankungen wie COPD oder Lungenfibrose ist es wichtig, sich einen Überblick über bereits bestehende Schäden an der Lunge zu verschaffen. Bisher ist das einzige diagnostische Verfahren hierzu die Bronchoskopie.Das Bronchoskop ist ein etwa 5 – 6 mm dickes, biegsames Endoskop, mit dem man nach Einführung über Mund oder Nase die Bronchien eines Patienten inspizieren kann. Man sieht dabei allerdings nur die Bronchien des zentralen Bronchialbaums ein, die Lungenbläschen (Alveolen), also den Ort des eigentlichen Atemgasaustausches ist dagegen weitgehend unzugänglich.
Durch eine neue Technologie, die konfokalen Laserendomikroskopie, wird es möglich, durch den Arbeitskanal des Bronchoskops einen 1,6 mm dünnen Katheter in die Peripherie der Lunge vorzuschieben und so direkt den Aufbau der Lungenbläschen und sogar einzelne Zellen sehen zu können. Diese Technologie kann dazu beitragen den Erkrankungen, die sich in peripheren Lungenstrukturen, wie den kleinsten Bronchien und den angrenzenden Lungenbläschen abspielen, auf die Spur zu kommen.
Unter der Leitung von Stiftungsvorstand Prof. Jürgen Behr werden in klinischen Studien, dank Unterstützung der Stiftung Atemweg, die diagnostischen Möglichkeiten dieses Verfahrens an der Medizinischen Klinik und Poliklinik V des LMU Klinikums der Universität München erforscht, mit dem Ziel, zukünftig frühzeitig Veränderungen feststellen zu können und Diagnosen auch ohne Gewebeentnahme zu stellen und damit Risiken für den Patienten zu vermindern.