Wenn Forschergeist und glückliche Fügung zusammenkommen: Dr. Ali Önder Yildirim in den Vorstand berufen

Zum 1. Januar 2023 erhielten Prof. Jürgen Behr und Gerolf Schmidl im Stiftungsvorstand tatkräftige Unterstützung aus der Lungenforschung. Dr. Ali Önder Yildirim, Direktor des Instituts „Lung Health and Immunity“ (LHI) und des Comprehensive Pneumology Center am Helmholtz Zentrum München.
Foto: Matthias Tunger, Helmholtz Munich

Foto: Matthias Tunger, Helmholtz Munich

Warum und wie genau erkranken Menschen an COPD, einer unheilbaren Krankheit, die inzwischen die dritthäufigste Todesursache weltweit ist? Und warum können wir diese Krankheit nicht heilen? Diese drängenden, wissenschaftlichen wie medizinischen Fragen, treiben Ali Önder Yildirim an. Dabei hatte er ursprünglich ein auskömmliches Leben und Arbeiten in der eigenen Tierarztpraxis in der Türkei geplant.

Seine wissenschaftliche Karriere begann 1999 mit einer Art Zufall. Während er an der Justus-Liebig- Universität in Gießen an seiner Doktorarbeit in Tiermedizin arbeitete, entdeckte Yildirim ein tierisches Bakterium, das aber große Bedeutung für eine Krankheit des Menschen hat. Weil dieser Zusammenhang bis dahin nicht bekannt war, hatte der Doktorand Yildirim hiermit sein erstes Forschungsergebnis erzielt. Für ihn ein „Wow-Effekt“: Mit der eigenen Arbeit, der eigenen Neugier Menschen heilen?! Was für eine großartige Aufgabe.

Von da an interessierte ihn die Forschung an humanen Krankheiten und gute Kontakte zu den Forschenden der Lungenmedizin an der Uni Gießen forcierten seine weiteren Schritte:
Bis 2008 war er Postdoctoral Fellow in der Forschungsgruppe “Chronic Airway Diseases” an der Philipps-Universität Marburg. In dieser Zeit entdeckte er während eines Austausch-Aufenthalts in den USA an der University of California Davis den Wachstumsfaktor KGF, der eine Rolle bei der Regenerierung geschädigter Lungen spielt. Schon da kam er seinem Ziel, unheilbare Krankheiten zu heilen, einen kleinen Schritt näher.

2009 wechselte er an das Helmholtz Zentrum München, als Gruppenleiter “Immunopathology of COPD” am Institut für Lungenbiologie (heute LHI) und dem Comprehensive Pneumology Center (CPC). Seit 2020 leitet er das LHI/CPC als Direktor. Mit seiner Forschungsgruppe erzielte er einen wissenschaftlichen Durchbruch mit der Entdeckung des Lymphotoxin-Beta-Rezeptors als entscheidenden Player bei der Regeneration von Lungengewebe.

Heilen kann er die Volkskrankheit COPD immer noch nicht, ist diesem Ziel aber wieder einen Schritt nähergekommen. Sein neuestes Projekt: COPDiNet, ein weltweites Netzwerk, in dem Forschende ihr Wissen, ihre Erkenntnisse zusammenbringen und austauchen, um die Volkskrankheit COPD eines Tages eben doch heilen zu können.

„Wir sind stolz und glücklich, mit Dr. Ali Önder Yildirim einen überaus profilierten Wissenschaftler auf dem Gebiet der Lungenforschung gewinnen zu können, der uns bei unserem großen Ziel, Lungenkrankheiten eines Tages heilen zu können, nach Kräften unterstützen wird. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihm“, zeigt sich Prof. Jürgen Behr zufrieden mit dem Zuwachs im Stiftungsvorstand.