Neues aus der Fibrose-Forschung: Klinische Auswirkungen von körperlicher Aktivität und Husten auf den Krankheitsverlauf bei Idiopathischer Lungenfibrose

Ein Team aus Forschenden um Stiftungsvorstand Prof. Jürgen Behr (Klinikum der Universität München, Medizinische Klinik V), publizierte im "Journal of Medicine" Ergebnisse seinerprospektiven Beobachtungsstudie zur klinischen Auswirkung von körperlicher Aktivität und Husten auf den Krankheitsverlauf bei Idiopathischer Lungenfibrose.

Einschränkungen der körperlichen Aktivität und Husten sind bei Patienten mit interstitieller Lungenerkrankung (ILD) sehr weit verbreitet, was zu einer verminderten gesundheitsbezogenen Lebensqualität führen kann. Ziel der Studie war es, die körperliche Aktivität und Husten zwischen Patienten mit subjektiver, progressiver idiopathischer Lungenfibrose (IPF) und fibrotischer nicht-IPF-ILD zu vergleichen. Hierzu wurden Handgelenk-Beschleunigungsmesser an sieben aufeinanderfolgenden Tagen getragen, um die Schritte pro Tag (SPD) zu erfassen. Der Husten wurde anhand einer visuellen Analogskala Skala (VAScough) bei Studienbeginn und wöchentlich über sechs Monate bewertet.

In der Studie waren 35 Patienten eingeschlossen, davon 13 mit IPF und 22 nicht-IPF. Beim mittleren SPD bei Studienbeginn gab keine Unterschiede zwischen IPF und nicht-IPF ILD. Bei Studienbeginn berichteten 94,3 % der Patienten über Husten. Im Vergleich zu Patienten mit nicht-IPF-ILD hatten Patienten mit IPF eine signifikant höhere Hustenbelastung (p = 0,020) und eine stärkere Zunahme des Hustens über sechs Monate Monaten (p = 0,009). Patienten, die verstarben oder sich einer Lungentransplantation unterzogen (n = 5), hatten signifikant niedrigere SPD  und höhere VAS-Husten-Belastung. Bei der langfristigen Nachbeobachtung wurde VAS-Husten als signifikante Prädiktoren für das transplantationsfreie Überleben identifiziert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass, obwohl sich die körperliche Aktivität zwischen Patienten mit IPF und Nicht-IPF-ILD nicht unterschied, war die Hustenbelastung bei IPF-Patienten signifikant höher. SPD und VAS-Husten unterschieden sich signifikant bei denjenigen Patienten, bei denen die Krankheit später fortschritt und waren letztendlich mit einem langfristigen transplantationsfreien Überleben verbunden. Das bedeutet, dass sowohl die Werte des Hustens als auch die messbare körperliche Aktivität ein früher Prädikator für den Verlauf einer IPF sein kann und eine wichtige Rolle in der Behandlung des Patienten spielen sollte, um das Fortschreiten der Lungenfibrose verlangsamen zu können. Den gesamten Artikel zu der Studie können Sie unter www.mdpi.com nachlesen.